Osteopathie ein Hexenwerk?- Möglichkeiten und Grenzen einer Behandlung

Osteopathie was sie bewirken kann und wo die Grenzen dieser Methode liegen.

Es ist unglaublich, seit ca. 4 Wochen ist hier jeden Abend Ruhe. Es ist so wunderbar. Von einem Tag auf den anderen war es plötzlich vorbei. Ist das nicht der Wahnsinn?

Was war passiert:

Ganz einfach ich war bei Katharina Leenen, einer ganz wundervollen Osteopathin, die mich schon durch beide Schwangerschaften begleitet hat und auch meine beiden Kinder behandelt. Den Kleinen an eben jenem Dienstag vor 4 Wochen das erste Mal. Es war gar nichts schlimmes, nichts gravierendes was er hatte und dennoch war er ab dem Abend ruhig und hatte nicht eine Schreiattacke mehr am Abend.

Wunderheilung? Hexenwerk? Was war passiert? Ich habe Katharina ausgefragt und sie hat für mich und euch geantwortet.

Ich dachte mir, dieses Thema sei bestimmt auch interessant für euch.  Deswegen habe ich Katharina, die eine kleine Privatpraxis in Burlo im Westmüsterland ihr Eigen nennt, ein paar Fragen gestellt:

Wer bist du und wie kamst du zu diesem Job? 
“Mein Name ist Katharina Leenen. Ich bin 30 Jahre alt und wohne in Weseke im Westmünsterland.
Ich wollte immer einen sozialen Beruf erlernen, in dem man selbstständig und individuell sein kann.
Nach meiner Ausbildung in Münster zur Physiotherapeutin war ich meinem Ziel nah, aber noch nicht nah genug.
Ich wollte genauer befunden können, noch genauer den Ursachen  für eine Störungsbild auf den Grund gehen können… somit entschied ich mich für ein 5 jähriges berufsbegleitendes Studium an der belgischen International Academy of Osteopathy (IAO) zur Osteopathin.
Anfang 2011 eröffnete ich meine kleine, aber feine Privatpraxis in Burlo.”

Was ist eigentlich Osteopathie?
“Was ist Osteopathie?Ja,  das werde ich so häufig gefragt und es lässt sich unheimlich schwer kurz gefasst erklären. Osteopathie ist eine Behandlung nur mit den Händen. Es untersucht und behandelt funktionale Störungen des Knochen-, Organ- und Nervensystems. Funktional bedeutet, dass es keine erkennbaren organischen Ursachen für bestimmte Beschwerden gibt. Dabei liegt der Fokus der Menschennbesonders auf Störungen bei Bewegungen, im motorischen Bereich, damit bringen die meisten Menschen Osteopathie in Verbindung. Zum Beispiel, wenn ein Kind den Kopf stets nur so einer Seite dreht, sehr spät beginnt zu krabbeln oder zu laufen. Dann werden oftmals Blockaden als Ursache vermutet. Aber zum Beispiel auch ein entzündetes Auge kann eine Indikation für eine osteopathische Behandlung sein. Es ist nämlich möglich, dass der Tränenkanal beispielsweise durch die Verschiebung der Kopfstruktur verengt wird.

Es wird dann nach der primären Ursache gesucht ( zum Beispiel ein eventuelles Geburtstrauma), die eine evtl. Blockadenkette ausgelöst haben könnte und dann zu Beschwerden führt.Osteopathie bei Säuglingen

Entwickelt wurde die Osteopathie von einem amerikanischen Arzt, der nach mehreren Todesfällen in der Familie nach einer anderen Herangehensweise suchte. Und diese neue Art der Heilkunde entwickelte, die gänzlich auf Medikamente verzichtet. Eine Methode, sie nicht die Symptome, sondern die Ursache behandelt und den Körper zur Selbsgheilung anregt. ” 

Ist eine Behandlung bei Säuglingen sinnvoll und sollte sie auch präventiv eingesetzt werden?                                                                                                               ” Ich persönlich finde es absolut sinnvoll, einen Säugling stets beim Osteopathen vorzustellen. Oft sind es Kleinigkeiten, die durch eine Behandlung oder manchmal auch nur Tipps und Tricks dem Baby den Start ins Leben unheimlich erleichtern können.Manchmal haben die Kleinen so viel mit dem  ” Ankommen ” in der Welt  zu tun, dass eine kleine Blockade schon das Fass zum Überlaufen bringt. Wird sie gelöst entspannt sich das Kind oft und so kann zum Beispeil schreien nachlassen. Es kann auch vorgesorgt werden, so dass eventuelle Blockaden erst gar nicht zu Schonhaltungen oder zum Beispiel zu Schädelverformungen (flacher Hinterkopf) führen”

Was kann Osteopathie bei Säuglingen und Kleinkindern bewirken?                                                                                                                                                     “Das ist natürlich komplett individuell und hängt von der Anamnese und dem Befund ab. Aber ich habe ich meiner Praxis auch schon so einiges erlebt. So sind Eltern gekommen, weil ihr Kinder dauerhaft schrien und nach der Behandlung lies dies plötzlich nach. Auch erlebte ich einmal ein kleines Mädchen, das mit 18 Monaten noch nicht ansatzweise lief, auch das änderte sich plötzlich nach der Behandlung. Dennoch kann Osteopathie keine Wunder vollbringen. Kinder entwickeln sich in ihrem Tempo, ist aber eine Blockade die Ursache für eine motorische Entwicklungsverzögerung, kann durch das Lösen dieser die “Entwicklungsbremse” gelöst werden.

Da dadurch Unwohlsein oder auch Schmerz nachlassen kann die natürliche Entwicklung wieder Fahrt aufnehmen. Grundsätzlich ist aber das Bestreben, dass sich das Baby frei entwickeln kann, Abläufe zu optimieren und die Eltern anzuleiten.”

Was ist der Unterschied zwischen Kinder die spontan entbunden worden sind, zu Kindern, die mit einem Kaiserschnitt zur Welt kamen?                              “Standardantwort: Auch das ist komplett abhängig von der Anamnese und dem Befund 😉
Ganz grob: Tendenziell kann man beobachten, dass Babys, die spontan entbunden wurden mehr Geburtstraumata aufweisen, wie z.B. Wirbelkompressionen (oft der Atlas, der gern Vorzugsseiten des Kopfes auslöst).

Babys die per Sectio geboren werden, zeigen dagegen häufiger Auffälligkeiten in der Tiefensensibilität und der Anpassung durch das fehlende Geburtserlebnis. Sie reagieren zum Beispiel sehr empfindlich auf taktile Reize, wie Baden oder Sand. ”

Wann sollte ich auf jeden Fall mit meinem Kind zu einem Osteopathen?
“Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, ausbleibende Entwicklungsschritte, unerklärlich häufiges Schreien, Bauchweh, Blähungen, Unruhe, Schlafprobleme…. sind alles Symptome, bei denen es Sinn macht, einen Osteopathen um Rat zu fragen. Wobei es natürlich immer auch vom Kinderarzt abgeklärt sein sollte.”

Wo liegen die Grenzen der Osteopathie?
“Die Grenzen sind klar! Osteopathie behandelt funktional(Ausführen einer Bewegung, Verdauung) . Das heißt Blockaden, Verklebungen, etc. .

Strukturelle Störungen ( Organe, Knochen, Gelenke, Gewebe)!wie z.B. akute Entzündungen, gehören IMMER in die Hände der Kinderärzte.

Beides beeinflusst sich gegenseitig, das eine geht ohne das andere nicht. Ohne die reibungslose Zusammenarbeit der Struktur- ist die Funktion beeinträchtigt. Der Körper kann in seiner Gesamtheit nicht mehr funktionieren und es treten Beschwerden auf.”

Zahlt meine Krankenkasse die Behandlung?
“Grundsätzlich ist die Osteopathie eine Privatleistung. Mittlerweile gibt es aber viele private und gesetzliche Krankenkassen, die die Behandlung bezahlen oder bezuschussen (Meist muss dafür ein Rezept des Arztes vorliegen). Dafür erkundigen Sie sich gern bei ihrer Kasse.”

Ich kann euch nur sagen. Mir hat Katharina schon während meinen Schwangerschaften sehr gut helfen können. Alle Symptome die ich hatte konnte sie lindern, wenn nicht sogar ganz verschwinden lassen. Ich empfinde die sanften Berührungen als sehr angenehm (gut wir quatschen dabei auch immer nett :)) Im Behandeln von Säuglingen und Schwangeren hat sie mittlerweile viele Erfahrungen sammeln können und zeigt immer wieder, was sie und die Osteopathie bewirken können. Ich empfehle sie ausnahmslos weiter.

Liebe Katharina, ich danke dir für deine Zeit und deine Zauberhände.

Habt ihr Fragen? Immer raus damit… 
Eure Anni 

Lillestoff: Die Arche und Zwei und Zwei

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Hey ihr Lieben…

Die Arche und Zwei- und- Zwei

Ich hab mal wieder einen reinen Nähpost für euch. Denn letzten Donnerstag habe ich vollgas gegeben und die Sommergarderobe ordentlich aufgefüllt. In der Zeit von 21 Uhr bis 0:30 habe ich jede Menge Dinge genäht:

1 Top

1 Pullover

1 Body

2 Shirts

2 kurze Hosen

1 Latzhose

Zwei und Zwei von Lillestoff und Hose aus Musselin

Insgesamt 5 dieser zuckersüßen Teilchen könnt ihr hier bewundern.

Ich muss sagen, ich habe alles ohne jegliches Getüddel genäht, einfach ganz schlicht nur mit Coverlock und Overlock. Oft werde ich gefragt, wie ich das mache.

Naja ich muss euch enttäuschen, es gibt kein Geheimrezept. Es ist wohl einfach die Übung und die Maschinen. Beide sind gut eingenäht, zicken nicht. Ich nähe bei der Ovi nur mit Weiss, was sehr gut funktioniert, da die meisten Stoffe nicht durchgefärbt sind. Und bei der Cover hab ich einmal die Farbe geändert. Ich habe Stoffe gehabt, die farblich gut zueinander passten.

Ich bin mittlerweile einfach schnell und habe Übung beim Zuschneiden und Nähen. Das erleichtert einfach vieles. Und ihr glaubt nicht, wie schnell man sein kann, wenn man einfach nicht gestört wird. So kann ich effektiv und schnell arbeiten. Das tut auch mal richtig gut. Um 0:30 war dann Schluss, denn dann hatte der Kleine hunger:)

Vernäht habe ich für diese Outfits den zauberhaften Geschichtenerzähler Stoff “Arche” und “Zwei und Zwei” von Lillestoff nach einem Design von Susalabim.

Als Schnitte habe ich für die Shirts einen von Klimperklein (leicht angeändert) gewählt. Auch der Body ist von Klimperklein. Die Hosen sind aus Musselin von Elsbeth&Ich und nach dem Schnitt Luckees genäht.

Stoff: Lillestoff

Schnitte: Klimperklein und Nipnaps

Stillen – eine Mutterpflicht?

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Thema Stillen

Es ist ja immer etwas heikel und wird viel diskutiert. In Mütterforen sorgt das regelmäßig für Zundstoff, es gibt das eine und das andere extrem. Aber geht auch ein Mittelweg?

Für mich als Mama war immer klar, ich werde meine Kinder stillen. Warum? Weil man das als gute Mama eben so macht, weil das doch eine gute Mama ausmacht und es natürlich das Beste fürs Kind ist. Muttermilch gibt einem Kind alles was es braucht, alle Nähr- und Abwehrstoffe. Außerdem wird sein Bedürfnis nach Nähe gestillt und nicht nur der Hunger. So weit so klar.

Nun kam mein erstes Kind auf die Welt und ich konnte es kaum erwarten sie anzulegen. Ich wollte unbedingt wissen wie es sich anfühlt. Ich wusste ja, dass besonders die Vormilch besonders viele wichtige Stoffe enthält. Aber keiner hatte mir gesagt, wie weh das nach einer Zeit tun würde, gut ein bisschen hatte ich auch das geahnt, aber so?

Alles aufgerissen, wund und wirklich schmerzhaft, so dass einem bei jedem stillen die Tränen über die Wangen liefen und ich mächtig die Zähne zusammenbeißen musste.

Zig Helferlein werden ausprobiert, Lanolin Salbe- hilft nix, Kühlkompressen- hilft nen bisschen, Brustwarzenkappen- hilft nen bisschen, Stilleinlagen mit Silber- mhh weiß nicht …

Was hilft? Durchhalten und Zähne zusammenbeissen, pusten, kühlen, trösten und sich an dem satten und zufriedenen Baby erfreuen. Beim ersten Mal dauerte es acht verdammt lange Woche bis es nicht mehr schmerzte. Aufgeben kam für mich nicht in Frage, wie unpraktisch und wie würde ich dann dastehen. Mich hatte der Ehrgeiz gepackt und sah die vielen Vorteile des Stillens. Vor allem Nachts. Obwohl alle Flaschenkinder, die ich so kennenlernte,  komischerweise viel länger schliefen und das natürlich im eigenen Zimmer und Bett, wie mir in einer Muttergruppe berichtet wurde.

Jetzt musste ich feststellen, wie gut der Körper oder besser der Verstand den Schmerz vergisst.

Ohhhh man und da war er  wieder da. Doch dieses Mal hatte ich zwei Vorteile.1. Einen Laser von der Hebamme und 2. meinem  Körper war das Alles bekannt- Puh nochmal Glück gehabt . Somit ging es alles viel schneller.

Das Laserlicht fördert übrigens die Bildung roter Blutkörperchen und somit die Heilung- sehr gut!

Naja und jetzt weiter. Irgendwann hat man die Zeit in der es wehtut überstanden. Die Routine für Baby und Mama wird größer. Alles wird einfacher-  weit gefehlt. Die Verantwortung ist riesig. Du ganz allein bist für die ( gute ) Ernährung deines Kindes zuständig- ob du müde oder krank bist, das ist Wurscht. Keiner wird es dir abnehmen können. Du allein kannst das Kind sättigen, seine Bedürfnisse nach Nahrung, Saugen und Nähe stillen.

Das ist wunderbar – aber das ist auch hart und anstrengend.

Manches Mal geniesse ich diese Momente so sehr, die Nähe, das Gefühl mein Baby zu sättigen und die Intimität. Dieses Gefühl haben nur wir beide zusammen und grade am Abend ist das sehr schön. Wir können beide entspannen und zur Ruhe kommen. Wunderschön.

Aber manchesmal wünschte ich mir, ich könnte einfach meinen Mann unser Baby geben und er würde ihn mit einer Flasche ernähren können. Ich könnte auch mal wieder ausgiebig was mit der Großen machen oder länger als zwei Stunden schlafen. Und Nein ich habe keine Lust auf Alkohol oder Party machen zu gehen ( dafür bin ich zu alt *haha*). Aber ich bin dann so kribbelig, will noch dies und das machen und werde mit Vollgas ausgebremst….

Mit jetzt fast 12 Woche beginnt aber die komfortable Stillzeit, der Kleine trinkt schneller und effektiver, ich bin routinierter, wir kennen uns besser. So wird es angenehmer und bringt mehr Freude. Aber diese 12 Wochen muss man auch erstmal durchhalten. Ich wusste das ja nun schon vom ersten Mal….

Darf ich denn dann irgendwann das Stillen beenden? Darf ich als Mutter das entschieden? Oder muss/ sollte ich solange Stillen, bis das Kind es nicht mehr möchte? Hab ich das Recht Nein zu sagen?

Ich denke ja. Ich werde stillen solange ich mich auch damit gut fühle. Denn irgendwann möchte ich meinen Körper wieder mehr für mich. Ich will nicht mehr allein verantwortlich sein müssen.  Ich werde auch wieder ein bisschen Intimität für mich brauchen. Einfach mehr von mir haben . Ist das egoistisch und gemein meinem Kind gegenüber?

Ich glaube nicht, denn das Alles ist ein Prozess, es passiert nicht von heute auf morgen und ich bereite mein Kind vor. Biete ihm andere Nahrungsangebote, andere Möglichkeiten das Bedürfnis nach Nähe zu stillen. Ich will, genau wie alle anderne, dass mein Kind glücklich und zufrieden ist, aber ich will es das auch sein und deswegen entscheide ich mit.

Bei der Großen waren es 9 Monate und wir waren beide zufrieden damit. Nähe haben wir uns danach auf andere Art und Weise geschenkt und ja ich hab eine Flasche ergänzend zu den Mahlzeiten gegeben. Am Anfang mittags und abends, später ( bis sie 1 Jahr 4 mon. war) am Abend. Dann entschied sie selber, dass wie keine mehr brauchte. Das hat auch die Beziehung zum Papa sehr verändert, denn nun wurde er auch wichtiger für sie und konnte eine ganz andere Nähen zu ihr genießen.

Ich weiß nicht, vielleicht bin ich kein aufopferndes Muttertier? Vielleicht einfach egoistisch? Oder vielleicht achte ich auch einfach ein bisschen auf mich und meine Bedürfnisse….

Darf ich das oder bedeutet Mama sein  ein Art von Selbstaufgabe?

( Jeder darf den Weg gehen, der zu einem passt, ob Flasche, Stillen, eine Mischung oder Langzeitstillen. Dieses hier war meiner und der ist bestimmt nicht der richtige oder der perfekte. Es einfach der, der für uns funktioniert )

Wie ist es bei euch? Wie sehr ihr das ?

Schnitte: Checkerhose und Wickelbody von Klimperklein

Stoff: Hose und Body Lillestoff, Shirt Ringel vom Stoffonkel 
Eure Anni