Babyleicht

Stillen – eine Mutterpflicht?

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Thema Stillen

Es ist ja immer etwas heikel und wird viel diskutiert. In Mütterforen sorgt das regelmäßig für Zundstoff, es gibt das eine und das andere extrem. Aber geht auch ein Mittelweg?

Für mich als Mama war immer klar, ich werde meine Kinder stillen. Warum? Weil man das als gute Mama eben so macht, weil das doch eine gute Mama ausmacht und es natürlich das Beste fürs Kind ist. Muttermilch gibt einem Kind alles was es braucht, alle Nähr- und Abwehrstoffe. Außerdem wird sein Bedürfnis nach Nähe gestillt und nicht nur der Hunger. So weit so klar.

Nun kam mein erstes Kind auf die Welt und ich konnte es kaum erwarten sie anzulegen. Ich wollte unbedingt wissen wie es sich anfühlt. Ich wusste ja, dass besonders die Vormilch besonders viele wichtige Stoffe enthält. Aber keiner hatte mir gesagt, wie weh das nach einer Zeit tun würde, gut ein bisschen hatte ich auch das geahnt, aber so?

Alles aufgerissen, wund und wirklich schmerzhaft, so dass einem bei jedem stillen die Tränen über die Wangen liefen und ich mächtig die Zähne zusammenbeißen musste.

Zig Helferlein werden ausprobiert, Lanolin Salbe- hilft nix, Kühlkompressen- hilft nen bisschen, Brustwarzenkappen- hilft nen bisschen, Stilleinlagen mit Silber- mhh weiß nicht …

Was hilft? Durchhalten und Zähne zusammenbeissen, pusten, kühlen, trösten und sich an dem satten und zufriedenen Baby erfreuen. Beim ersten Mal dauerte es acht verdammt lange Woche bis es nicht mehr schmerzte. Aufgeben kam für mich nicht in Frage, wie unpraktisch und wie würde ich dann dastehen. Mich hatte der Ehrgeiz gepackt und sah die vielen Vorteile des Stillens. Vor allem Nachts. Obwohl alle Flaschenkinder, die ich so kennenlernte,  komischerweise viel länger schliefen und das natürlich im eigenen Zimmer und Bett, wie mir in einer Muttergruppe berichtet wurde.

Jetzt musste ich feststellen, wie gut der Körper oder besser der Verstand den Schmerz vergisst.

Ohhhh man und da war er  wieder da. Doch dieses Mal hatte ich zwei Vorteile.1. Einen Laser von der Hebamme und 2. meinem  Körper war das Alles bekannt- Puh nochmal Glück gehabt . Somit ging es alles viel schneller.

Das Laserlicht fördert übrigens die Bildung roter Blutkörperchen und somit die Heilung- sehr gut!

Naja und jetzt weiter. Irgendwann hat man die Zeit in der es wehtut überstanden. Die Routine für Baby und Mama wird größer. Alles wird einfacher-  weit gefehlt. Die Verantwortung ist riesig. Du ganz allein bist für die ( gute ) Ernährung deines Kindes zuständig- ob du müde oder krank bist, das ist Wurscht. Keiner wird es dir abnehmen können. Du allein kannst das Kind sättigen, seine Bedürfnisse nach Nahrung, Saugen und Nähe stillen.

Das ist wunderbar – aber das ist auch hart und anstrengend.

Manches Mal geniesse ich diese Momente so sehr, die Nähe, das Gefühl mein Baby zu sättigen und die Intimität. Dieses Gefühl haben nur wir beide zusammen und grade am Abend ist das sehr schön. Wir können beide entspannen und zur Ruhe kommen. Wunderschön.

Aber manchesmal wünschte ich mir, ich könnte einfach meinen Mann unser Baby geben und er würde ihn mit einer Flasche ernähren können. Ich könnte auch mal wieder ausgiebig was mit der Großen machen oder länger als zwei Stunden schlafen. Und Nein ich habe keine Lust auf Alkohol oder Party machen zu gehen ( dafür bin ich zu alt *haha*). Aber ich bin dann so kribbelig, will noch dies und das machen und werde mit Vollgas ausgebremst….

Mit jetzt fast 12 Woche beginnt aber die komfortable Stillzeit, der Kleine trinkt schneller und effektiver, ich bin routinierter, wir kennen uns besser. So wird es angenehmer und bringt mehr Freude. Aber diese 12 Wochen muss man auch erstmal durchhalten. Ich wusste das ja nun schon vom ersten Mal….

Darf ich denn dann irgendwann das Stillen beenden? Darf ich als Mutter das entschieden? Oder muss/ sollte ich solange Stillen, bis das Kind es nicht mehr möchte? Hab ich das Recht Nein zu sagen?

Ich denke ja. Ich werde stillen solange ich mich auch damit gut fühle. Denn irgendwann möchte ich meinen Körper wieder mehr für mich. Ich will nicht mehr allein verantwortlich sein müssen.  Ich werde auch wieder ein bisschen Intimität für mich brauchen. Einfach mehr von mir haben . Ist das egoistisch und gemein meinem Kind gegenüber?

Ich glaube nicht, denn das Alles ist ein Prozess, es passiert nicht von heute auf morgen und ich bereite mein Kind vor. Biete ihm andere Nahrungsangebote, andere Möglichkeiten das Bedürfnis nach Nähe zu stillen. Ich will, genau wie alle anderne, dass mein Kind glücklich und zufrieden ist, aber ich will es das auch sein und deswegen entscheide ich mit.

Bei der Großen waren es 9 Monate und wir waren beide zufrieden damit. Nähe haben wir uns danach auf andere Art und Weise geschenkt und ja ich hab eine Flasche ergänzend zu den Mahlzeiten gegeben. Am Anfang mittags und abends, später ( bis sie 1 Jahr 4 mon. war) am Abend. Dann entschied sie selber, dass wie keine mehr brauchte. Das hat auch die Beziehung zum Papa sehr verändert, denn nun wurde er auch wichtiger für sie und konnte eine ganz andere Nähen zu ihr genießen.

Ich weiß nicht, vielleicht bin ich kein aufopferndes Muttertier? Vielleicht einfach egoistisch? Oder vielleicht achte ich auch einfach ein bisschen auf mich und meine Bedürfnisse….

Darf ich das oder bedeutet Mama sein  ein Art von Selbstaufgabe?

( Jeder darf den Weg gehen, der zu einem passt, ob Flasche, Stillen, eine Mischung oder Langzeitstillen. Dieses hier war meiner und der ist bestimmt nicht der richtige oder der perfekte. Es einfach der, der für uns funktioniert )

Wie ist es bei euch? Wie sehr ihr das ?

Schnitte: Checkerhose und Wickelbody von Klimperklein

Stoff: Hose und Body Lillestoff, Shirt Ringel vom Stoffonkel 
Eure Anni

Ein Schwein sein – Egoismus tut gut

Ein Schwein ist ja eigentlich ein recht geselliges Tier- also was hat es mit Egoismus zu tun? Diese Frage stellt ihr euch wohl jetzt. 

Mhhhh eigentlich nichts,  aber ich brauchte eine Brücke für diesen Blogeintrag. Naja und oft sagen wir doch zu anderen Menschen, sie sich in unseren Augen die sich nicht sozial, altruistisch oder einfach nur doof verhalten, schon mal schnell: “Du Schwein”. 

Irgendwie ist es Begriff für “Fehlverhalten” Sicher es gibt noch so einge andere Wörter dafür, die schreib ich aber besser nicht hier *grins*.

Aber zurück zum Thema: Egoismus!

Es ist gut an sich selber zu denken!

Kann das was gutes sein? Meist ist es doch eher was sehr negativ behaftetes- Aber ja es kann auch etwas gutes sein. Egoismus ist gut, weil es bedeutet, dass wir an uns selber denken. An das ” Ich” und was es braucht, sich wünscht oder wie es sich gerade fühlt. Dem “Ich” muss es gut gehen, damit es für das “Du” da sein kann. Es ist gut an sich selber zu denken, das gilt für Kinder als auch Erwachsene, für Mamas, Papas, Omas und auch Schwestern.

Das heißt wir müssen auch gut für uns sorgen, um für andere, unsere Kinder sorgen zu können. 

 In meinem Fall heißt das: mir Zeiten zu suchen, in denen ich nähen kann, auch mal zu sagen: “Ich kann grad nicht, ich brauche eine Pause.” Mal “nein” sagen können. 

 Meine Tochter kann das schon ein bisschen verstehen, nicht immer, aber immer öfter gelingt es ihr. Aber sie hört das natürlich nicht ständig, keine Sorge . Bin ich deswegen ein schlechte Mama? Das glaub ich nicht, denn so vermeide ich auch Überforderung, dass ich vielleicht rumschreie, meiner Tochter unrecht tue oder sie “wegstoße”. Ich atme durch und tanke kurz neue Kraft, wenn sie zum Beispiel mal bei der Oma ist….

Oder ich hole mir eben Hilfe, weil ich auch an mich denke und nehme Nerven, zum Beispiel beim zu Bett bringen beider Kinder. 

Und das gleiche gestehe ich auch meiner Kleinen zu – sie darf auch “Nein” sagen. Sie darf sich auch ihre Inseln schaffen. Sie mit ihren zweieinhalb Jahren befindet sich sowieso noch sehr im Egozentrismus und öffnet sich nun mehr und mehr für die Gefühle und Bedürnisse anderer. Sie entwickelt Empathie. Das kann sie aber vor allem deswegen, weil ihr “ich” respektiert und beachtet wird.

All das gilt natürlich auch fûr meinen Mann. Deswegen bemühen wir uns sehr, dass er abends z.B. mal zum Sport kann. Er nimmt wiederrum die Kinder, damit ich z.B was nähen kann oder einfach mal allein zum Klo oder in Ruhe duschen kann ( so eine Wohlttat).

Wie sagt er doch so schön manchmal: “Wenn jeder an sich denkt, ist für alle gesorgt”.

Irgendwie was wahres dran, oder was meint ihr? 

Egoismus heißt auch sich abzugrenzen. Seine eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu kennen, es ist keine Schande Ihnen in einem gewissen Rahmen nachzukommen

Sei ein Schwein.

Sorge ich also gut für mich und bin dann ein bisschen Schwein, so sorge ich indirekt auch für andere. 

Schon in der Bibel stand: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst”  ( Lev. 19,18) 

Ja und das setzt ja schon voraus, dass ich mich lieben muss, um für andere ebenso zu empfinden. 

Also los tut was, was euch gut tut! Seid ab und zu auch mal  ein Schwein.

Schnitt Schmuckstück von rosarosa und Leggings von Klimperklein ( Babyleicht)

Stoff: Lovelyforlong 

In diesem Sinne- macht euch ein schönes langes Osterwochenende…

Eure Anni

Schreizeit- darf ein Baby schreien?

Schreizeit- man sollte es ja nicht glauben, aber es gibt sie wirklich. Manchmal glaube ich, ich könnte tatsächlich die Uhr danach stellen.

Denn so ziemlich genau um 18:00 Uhr legt das Bärchen los und schreit was das Zeug hält. Da hilft nix, keine singen, wippen, wiegen, kuscheln und stillen schon mal gar nicht, das macht es meist nur noch schlimmer.

Da hilft nur Zuhören

Da hilft nur Zuhören, cool bleiben und abwarten.


Klingt einfach oder? Das ist es aber wirklich nicht. Denn ich sage euch, das ist verdammt laut und verdammt anstregend. Ich versuche dann tatsächlich mich mit ihm zu Unterhalten, denn er will mir was sagen. Sagen, wie der Tag war, sagen, was ihn aufgeregt hat, erzählen was ihn bewegt. Und es ist manchmal nicht leicht zu zuhören, denn unterhalten ist schwer, wenn man angeschrien wird.

Aber ich bleibe cool, bin bei ihm- kuschel ihn, bin ihm nahe, laufe mit ihm umher, schockle ihn, singe ihm was vor.

Ich versuche den Tag nachzuerzählen

Und ich versuche den Tag nachzuerzählen, mir vorzustellen, was für ihn anstregend war, was für mich vielleicht normal war, war für ihn aufregend. Was für mich vielleicht angenehm war, war für ihn vielleicht überfordernd. Wo er vielleicht schlief, hat er nur abgeschaltet und sich von den Eindrücken abgeschottet.

Ist doch alle Neu für ihn, alles aufregend und vielleicht ein bisschen überfordernd. Am Abend kommt dann auch noch die Müdigkeit dazu und dann platzt es quasi aus ihm heraus. Ist schreien ja nun mal die einzige Möglichkeit sich auszudrücken.

Was kann ich tun?

Ich kann ihm zuhören, ihm eine Insel der Ruhe sein. Werde ich hektisch und ungeduldig wird es nur noch schlimmer. Er spürt durch unsere symbiotische Beziehung meine Gefühle fast genau so als wären es seine. Ich kann seinen Tag und Eindrücke verbalisieren und ihn nicht alleine lassen. Und das ist wirklich das allerwichtigste- das Baby darf nie alleine gelassen werden beim Schreien. Es muss die Nähe spüren, klar muss man mal zum Klo oder so, aber dann sprecht mit dem Baby oder nehmt es mit…. Seid ihr aus dem Sichtfeld, seid ihr weg. Babys haben noch keine Objektpermanenz, was sie nicht sehen, ist für sie nicht vorhanden.

Also Ja- Ein Baby darf schreien, es darf laut sein, es darf seinen Ärger, seine Überforderung zum Ausdruck bringen und es muss deswegen nicht Schmerzen, Hunger oder die Windel voll haben. Es gibt noch so viele andere Bedürfnisse – außer die physiologischen.

Irgendwann überwiegt dann aber der Hunger und die Müdigkeit und er schläft langsam ein. Dann haben wir ca. 20:00 Uhr.

Ja und dann bin ich selber so k.o., dass ich fast selber einschlafen könnte *g*

 

Schnitte: Raglanwickelbody (Babyleicht), Checkerhose Klimperklein EBOOK

Plotterdatei:  Lillemo

Ringeljersey: Lillestoff

 

Eure Anni